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Baum

Ein Samen keimt, verankert sich mit ersten Wurzeln im dünnen Boden, winzig klein zuerst, kein Stamm, nicht mal Stämmchen, überlebt jedes Wetter, überlebt Tierfrass, Steinschlag, ein erstes Jahr, ein zweites, ein drittes. Überlebt. Formt sich. Stösst auf Widerstand. Wird geformt. Drückt sich zwischen zwei Felsblöcken empor. Beginnt sie zu überragen. Wächst über sie hinweg. Unaufhaltsam. Wird zur viele Meter hohen Arve, vor der ich jetzt staunend stehe.

Mattenarbeiten

Ich lasse R. verstärkt atmen, was er ohne sichtbare Anstrengung tut. Nach kurzer Zeit fängt sein Becken an, sachte zu wippen. Seine Füsse werden unruhig, er fängt an, mit den Fusssohlen auf der Matte zu reiben.

M.B.
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Hör auf mit dem Scheissatmen! sagt eine Stimme in mir. Wozu atmen? Wozu dieses verdammte, anstrengende Atmen, das nirgendwohin führt? Diese sinnlose Anstrengung – hör auf damit!

M.B.
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Sofort beginnt ein Kampf. Er bemüht sich, meine Vorgabe zu erfüllen und die Augen zu öffnen. Vor Anstrengung grimassiert er dabei. Er kann die Augen jeweils kurz aufreissen, dann drückt, ja presst eine Gegenkraft sie wieder zu.

M.B.
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Ich fühle ihr Sterben: Nur wenige Atemzüge noch, ganz ohne Anstrengung. Ein langsames, sachtes Weggleiten. Ruhe breitet sich in mir aus. Keine Angst. Keine Verzweiflung.

M.B.
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